Systematische Untersuchung der Verbindungseigenschaften
Duroplaste sind Werkstoffe, die sich im Gegensatz zu Thermoplasten nicht mittels Schweißen fügen lassen. Daher stellt die Verschraubung, insbesondere die Direktverschraubung, eine vielversprechende Möglichkeit zur Realisierung einer wirtschaftlichen und lösbaren Verbindung von duroplastischen Bauteilen dar. Am IKV werden die Verbindungseigenschaften der Direktverschraubung systematisch untersucht, um auf dieser Basis Richtlinien für die Auslegung von Direktverschraubungen von Duroplasten erstellen und etablieren zu können.
Unter Kurzzeitbelastung wurden die Verbindungseigenschaften der Direktverschraubung bereits in einem Vorgängerprojekt untersucht. Das Anfang 2025 gestartete Projekt „Praxisrelevante Untersuchungen zur Langzeitfestigkeit von Direktverschraubungen in spritzgegossene duroplastische Formmassen“ (Duroplast-Direktverschraubung II) baut auf diesen Untersuchungen auf und nimmt die Langzeitfestigkeit der Direktverschraubung unter dynamischer Belastung in den Fokus.
Der Einfluss sowohl einer statischen als auch einer dynamischen Temperaturbelastung während der mechanischen Beanspruchung der Direktverschraubung soll ebenfalls analysiert werden. Weiterhin wird eine numerische Parameterstudie der Schraubdom-Geometrie mithilfe numerischer Simulationen durchgeführt. Die Daten der Kurzzeit- und Langzeituntersuchungen sollen am Ende des Projektes miteinander verglichen werden, um Abminderungsfaktoren abzuleiten. Auf diese Weise lassen sich, ausgehend von der Kurzzeitfestigkeit, Rückschlüsse auf die Langzeitfestigkeit der Direktverschraubung duroplastischer Bauteile ziehen. Abschließend werden die Versuchsergebnisse dazu verwendet, allgemeine Fertigungs- und Anwendungsempfehlungen für die Direktverschraubung von duroplastischen Formmassen abzuleiten.

Förderung und Projektdaten
Wir danken dem BMWK für die Förderung des IGF-Projekts (Förderkennzeichen 23254 N) und den Projektpartnern für die Zusammenarbeit.
Projektlaufzeit: 1.5.2024 bis 30.04.2026