Besondere Nominierung für Forschungsprojekt im Bereich der Flachfolienextrusion
Das IKV hat mit seinem Forschungsprojekt „Steigerung der Produktivität und der Flachfolienqualität durch Vermeidung der Belagsbildung auf Kühlwalzen“ eine besondere Auszeichnung erhalten: Es wurde als Finalist für das IGF-Projekt des Jahres 2025 nominiert. Auch wenn der Titel letztlich an ein anderes Projekt aus dem Bereich der Batterieforschung ging, ist die Nominierung eine große Anerkennung der Forschungsleistung des IKV und unterstreicht die Relevanz des Projekts für die Kunststoffindustrie.
Das nominierte Projekt konzentriert sich auf die Optimierung der Flachfolienextrusion durch die Vermeidung von Belagsbildung auf Kühlwalzen. Belagsbildung ist ein bekanntes Problem in der Folienextrusion, da sie die Oberflächenqualität der Folie beeinträchtigt und zu Produktionsunterbrechungen führt. Um dem entgegenzuwirken, hat das IKV ein innovatives Walzenreinigungssystem entwickelt, das mit einem optischen Inspektionssystem kombiniert ist.
Video über das Projekt „Walzenbelagsbildung“
Innovatives Inspektionssystem zur Prozessoptimierung
Das System, welches Walzenbeläge erstmals zuverlässig während des laufenden Produktionsprozesses erfasst und quantifiziert, wurde von Daniel Grüber während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV entwickelte. Ein zentrales Element ist eine hochauflösende Zeilenkamera, die Glanzveränderungen auf der Walzenoberfläche erkennt und so die frühzeitige Detektion von Belägen ermöglicht. Die Kamera ist in ein Laborglättwerk integriert und arbeitet mit einem Python-basierten Algorithmus, der Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild der Walzenoberfläche kombiniert. Durch den Abgleich der Grauwerte zwischen belagsbehafteten und belagsfreien Bereichen wird die Belagsbildung quantifiziert und ein optimaler Reinigungszeitpunkt ermittelt.
Zusätzlich untersuchte Grüber im Rahmen des Projekts den Einfluss der Schmelze- und Walzentemperatur auf die Belagsbildung. Die Ergebnisse liefern wertvolle Ansätze zur Prozessoptimierung in der industriellen Praxis.
Anerkennung für innovative Forschung
Die Nominierung als Finalist für das IGF-Projekt des Jahres 2025 unterstreicht die Innovationskraft des IKV und die industrielle Relevanz der Forschungsergebnisse. „Wir freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Arbeit. Die Nominierung zeigt, dass unser Ansatz zur Reduzierung der Belagsbildung in der Extrusion einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung in der Kunststoffverarbeitung leistet“, sagt Dr.-Ing. Lisa Leuchtenberger, Abteilungsleiterin Extrusion und Kautschuktechnologie.
Das IKV wird die Forschung in diesem Bereich weiter vorantreiben, um die gewonnenen Erkenntnisse in die industrielle Anwendung zu überführen und nachhaltige Verbesserungen in der Folienextrusion zu ermöglichen.
Das IGF Vorhaben 21297 N wurde von 2019 bis 2022 über die AiF im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.